Mit dem Quartier an der Freisinger Landstraße 40–60 entwickelt die Bayerische Hausbau im Stadtteil Freimann ein zukunftsfähiges Stadtquartier mit integriertem Vereins- und Sportangebot sowie einem neuen sozialen Treffpunkt für das Stadtviertel.
Insgesamt entstehen 600 Wohneinheiten mit umfangreichen Grün- und Freiflächen. Über zwei Drittel des Areals bleiben unversiegelt und werden als öffentliche und private Frei- und Grünflächen vorgesehen.
Der städtebauliche Entwurf für das Areal stammt von zillerplus Architekten und Stadtplaner aus München und Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten aus Freising.
Das Gesamtkonzept sieht vor, die Freisinger Landstraße städtischer zu prägen und im rückwärtigen Bereich zum Garchinger Mühlbach Grünflächen freizuhalten und aufzuwerten. Aktuell nicht einsehbare und nicht zugängliche Flächen des ehemaligen Floriansmühlbades sollen somit als Parklandschaft für die Allgemeinheit geöffnet werden.
Im Süden des Planungsgebiets sind westlich des Garchinger Mühlbachs versetzt zueinander angeordnete Baukörper mit leicht geneigten Dächern geplant. Diese Baukörper sind so geschickt angeordnet, dass sie den notwendigen Schallschutz garantieren. Gleichzeitig haben alle Wohnungen Ausblick in Richtung des Garchinger Mühlbachs und der angrenzenden Grünbereiche.
Im Norden des Planungsgebietes reagiert der städtebauliche Entwurf auf den gewachsenen Baumbestand. Um diesen zu erhalten, ist hier eine von der Straße zurückgesetzte, offene Blockbebauung vorgesehen. Das Zentrum des neuen Quartiers bildet ein zentraler Platzbereich mit Nahversorgung, sozialer Infrastruktur und einer neuen Vereinssporthalle.
Es entsteht ein neues Stadtquartier, das einen Mehrwert für das gesamte Stadtviertel schafft.
Zusätzlich zum dringend benötigten Wohnraum integriert das Quartier soziale Infrastruktur wie eine neue Vereinssporthalle mit Sport- und Fitnessangeboten, genauso wie zwei Kindertageseinrichtungen, Nahversorgung und eine Gastronomie mit Biergarten direkt am Mühlbach. Angeordnet um einen zentralen Platzbereich, entsteht so ein neuer Treffpunkt für Freimann.
Bislang nur privat zugängliche naturnahe Uferbereiche am Mühlbach laden zukünftig zum Spazierengehen oder Verweilen ein und bringen ein neues Stück Lebensqualität in den Stadtteil. Die vorgesehenen Begegnungs- und Interaktionsflächen sowie die umfangreichen Grünflächen schaffen einen hohen Freizeit- und Aufenthaltswert nicht nur für die nördlich und südlich anschließenden Wohnquartiere, sondern für die gesamte Freimanner Bevölkerung aus der Umgebung.
Für die Projektentwicklung hat das Quartier nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) das Vorzertifikat in Gold für nachhaltige Stadtquartiere erhalten. Insbesondere bei den Bewertungskriterien Stadtklima, Biodiversität, Städtebau und Energieinfrastruktur ist der Erfüllungsgrad überdurchschnittlich hoch.
Unsere Quartiersentwicklung in der Freisinger Landstraße folgt messbar nachhaltigen Zielen. Die Strategie berücksichtigt sowohl Umwelt, Soziales als auch eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität.
Der hohe Grünflächenanteil trägt erheblich zur nachhaltigen und klimaresilienten Quartiersentwicklung bei.
Durch ihre ökologischen und klimatischen Funktionen sind städtische Grünflächen fürs Stadtklima, den Natur- und Wasserhaushalt, den Artenschutz, zur Hitzereduktion und zur Starkregenvorsorge unverzichtbar. Deren Erhalt und Ausbau steht deshalb im Fokus. Rund 8,5 Hektar werden für Park-, Grünanlagen, Ausgleichsflächen sowie Spiel- und Sportflächen bereitgestellt.
Durch den hohen Grün-Anteil entstehen ökologisch qualitätsvolle, lebenswerte und wohnortnahe Freiflächen für den gesamten Stadtteil. Besonderes Alleinstellungsmerkmal sind die weitläufigen Grünflächen mit altem, hochgewachsenem Baumbestand, welche einen hochwertigen Naherholungsbereich schaffen.
Die nachhaltige Quartiersentwicklung setzt auf einen möglichst geringen Energieverbrauch. Die Wärmeversorgung soll vollständig CO2-neutral erfolgen.
Durch die Verwendung von erneuerbaren Energiequellen in Kombination mit einem intelligenten Energiemanagement und einer energieeffizienten Bauweise wird das Quartier energieeffizient und zukunftsfähig entwickelt. Mit E.ON Energy Solutions arbeitet die Bayerische Hausbau dafür mit einem erfahrenen und innovativen Partner für nachhaltige Energietechnik in der Quartiersentwicklung zusammen.
Das Energiekonzept für das Wohnquartier nutzt grünen Strom aus dem vorhandenen Wasserkraftwerk, um damit mehrere hocheffiziente Luft- bzw. Grundwasser-Wärmepumpen anzutreiben. Eigene Photovoltaikanlagen auf den Dächern ergänzen den grünen Strom. Für die Gebäude wird der Effizienzhausstandard „EH40“ vorgesehen.
Durch die klimaresiliente Bauweise werden die Anforderungen an den Wohnungsbau mit dem Natur- und Landschaftsschutz in Einklang gebracht.
Die kompakte Bauweise schützt unversiegelte Flächen, Frischluftachsen bleiben erhalten und Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet werden direkt vor Ort ausgeglichen. Der Entwurf der Büros zillerplus Architekten und Stadtplaner mit Grabner Huber Lipp landschaftsarchitekten findet dafür elegante Lösungen. Die Bebauung entlang der Freisinger Landstraße bietet Schallschutz, ohne ganz abzuriegeln und eröffnet zahlreiche neue Sicht- und Wegebeziehungen zu den dahinter liegenden Naturräumen am Garchinger Mühlbach. Die kompakte Planung erhält nicht nur die vorhandene alte Baumkulisse nahezu vollständig, sie sorgt durch die geschickte Anordnung der Baukörper gleichzeitig auch für den Erhalt von Kaltluftschneisen und eine gute Durchlüftung.
Innerhalb des Quartiers wird eine soziale Mischung gefördert, indem Wohnraum für alle Einkommensklassen geschaffen wird. Dafür werden die Vorgaben zur Sozialgerechten Bodennutzung der Landeshauptstadt München (SoBoN) umgesetzt. Für das neu geschaffene Wohnbaurecht im Nordteil des Areals werden 40 %, im Südteil 30 % sozial geförderter und preisgebundener Wohnraum vorgesehen.
Sharing-Modelle, E-Ladeinfrastruktur und breit angelegte Fahrradabstellplätze unterstützen das Ziel der klimaneutralen Quartiersentwicklung.
Für das Quartier wird ein klimabewusstes Mobilitätsmanagement vorgesehen – ausgezeichnet mit dem Mobilitätszertifikat MOBILITY FORWARD. Durch den vorgesehenen Nutzungsmix – mit integriertem Einzelhandel, Gastronomie, Kindertageseinrichtungen und attraktiven wohnortnahen Erholungsangeboten – entstehen Vor-Ort-Lösungen und kurze Wege. Perspektivisch soll das Quartier im Inneren nahezu autofrei werden. Dafür wird der Fahrradverkehr gefördert. Die geplanten Radschnellstraßen schließen an die neuen Querungsmöglichkeiten entlang der Freisinger Landstraße an und verknüpfen Ost und West.
Der erhaltenswerte Baum- und Gehölzbestand auf dem Areal wird weitestgehend erhalten und in das städtebauliche und freiraumplanerische Gesamtkonzept integriert. Durch Neupflanzungen werden zukünftig rund 1.000 Bäume den Charakter des Quartiers prägen sowie erheblich zum Erhalt und Verbesserung der Umweltbedingungen und der Lebensqualität im Stadtviertel beitragen.
Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit führt zu einem sinnvollen städtebaulichen Konzept.
Im Zuge der Entwicklung des Projektgebietes in Freimann hat die Bayerische Hausbau die Bürgerinnen und Bürger intensiv in die Planungen mit eingebunden.
Im Juli 2018 hat die Bayerische Hausbau gemeinsam mit der Landeshauptstadt München interessierte Freimanner Bürger zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Architekten und Vertreter des Planungsreferats informierten über das Konzept des geplanten Quartiers an der Freisinger Landstraße.
Die Architekten Michael Ziller und Jürgen Huber stellten den etwa 80 anwesenden Bürgern während der Informationsveranstaltung die Pläne für das Quartier vor und beantworteten Fragen.
Bereits im Frühjahr 2017 hatten die Projektpartner über die Eckdaten des Vorhabens - damals noch auf den südlichen Teil des Geländes bezogen - informiert. Im Rahmen eines öffentlichen Dialoges wurden durch die Bayerische Hausbau und die Landeshauptstadt München Planungskonzept, Wettbewerbsverfahren sowie Zeitplan vorgestellt. Ideen und Anmerkungen der Freimanner, die während der Veranstaltung gesammelt wurden, waren in die Auslobung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs eingeflossen.
