Zehn renommierte Architekturbüros hatten sich am Wettbewerb für das von der Bayerischen Hausbau und der HVB Immobilien AG geplante Wohnquartier mit dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen sowie öffentlichen Grünflächen beteiligt.
Sie waren seit März 2017 aufgerufen, städtebauliche Lösungen für die Bebauung des zirka 2,4 ha großen Areals zwischen Freisinger Landstraße und Garchinger Mühlbach aufzuzeigen. In dem Planungsumgriff soll ein Wohnquartier mit rund 350 Wohneinheiten, einer Kindertagesstätte und Flächen für die Nahversorgung entstehen. 30 Prozent der Wohn-Geschossfläche sind nach den Vorgaben der sozialgerechten Bodennutzung für den geförderten Wohnungsbau vorgesehen.
Mit der Planung des neuen Quartiers sollen auch Bereiche des ehemaligen Floriansmühlbads als öffentliche Grünfläche wieder zugänglich und nutzbar gemacht werden. Geplant sind zudem Brückenverbindungen über den Mühlbach, die eine neue Wegeverbindung in Ost-West-Richtung, von der Freisinger Landstraße in Richtung Isar schaffen und eine öffentliche und barrierefreie Querung des Areals ermöglichen. In Nord-Süd-Richtung ist eine neue Wegeverbindung entlang des Mühlbachs vorgesehen.
Im Rahmen des im Februar 2017 von der Bayerischen Hausbau und der HVB Immobilien AG gemeinsam mit der Landeshauptstadt München durchgeführten Bürgerdialogs wurden im Vorfeld der Wettbewerbsauslobung Fragen der Bürgerschaft beantwortet und konnten Anliegen formuliert werden. Neben vielfältigen Einzelanregungen wurde auch der Wunsch nach Entwicklung einer Philosophie für die neue Bebauung an der Freisinger Landstraße festgehalten. So sprachen sich Bürger für differenzierte, vielfältige Gebäude und Nutzungen aus. Sie wünschten sich, dass Architektur und Städtebau auf den Ort eingehen und der Freisinger Landstraße eine neue Identität als Quartier geben.
zillerplus Architekten aus München und grabner huber lipp landschaftsplaner aus Freising schlagen in ihrem Entwurf versetzt zu einander angeordnete Einzelbaukörper mit leicht geneigten, begrünten Dächern vor. Sowohl das Erscheinungsbild des Ensembles zur Freisinger Landstraße als auch dessen Bezug zum Garchinger Mühlbach und den dahinter liegenden Grünflächen überzeugten die Jury: „Zur Freisinger Landstraße ergeben sich gut proportionierte städtische Plätze. (…) Zum Garchinger Mühlbach öffnet sich die Typologie mit großzügig bemessenen Grünflächen, die das Potenzial des Wohnens am Wasser in Gänze ausschöpfen. Bezugnehmend auf innerstädtische Situationen am Wasser werden die Wohnhäuser teilweise direkt an die gefassten Ufer des Baches gerückt, was zu interessanten Wohnsituationen führen wird.“
„Der Ansatz von zillerplus und grabner, huber, lipp hat sich mit großer Mehrheit durchgesetzt. Er bietet die von den Bürgern gewünschte offene und differenzierte Struktur zur Freisinger Landstraße ebenso wie einen verantwortungsvollen Umgang mit dem umgebenden Grün. Ich bin überzeugt, dass wir hier eine sehr gute und anspruchsvolle Lösung für diesen Ort gefunden haben“, so Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau.
Im Anschluss an die nun gefallene Entscheidung des Preisgerichts wird auf der Grundlage des ausgewählten Entwurfs das weitere Verfahren zur Baurechtschaffung gemäß Baugesetzbuch durchgeführt.