Die Kräne drehen sich, Arbeiter wuseln umher, es riecht nach frischem Beton. Jenseits der Isar, in der Oberen Au, nicht weit vom bekannten Nockherberg entfernt, wird gebaut. Und wie: Die Bayerische Hausbau errichtet dort, auf einer der letzten großen freien Flächen im Innenstadtbereich, bis zu 1.500 Wohnungen. Sie entstehen dort, wo lange Zeit Bier gebraut wurde: Die Paulaner Brauerei hatte vor mehr als zehn Jahren beschlossen, mit ihren Produktionsstätten an den Stadtrand zu ziehen, so konnte die Fläche von mehr als neun Hektar, verteilt auf drei Teilareale, dem Wohnungsbau zugeführt werden.
Das Nockherberg-Projekt war und ist eine der größten Umstrukturierungsmaßnahmen der Landeshauptstadt – und eine einmalige Gelegenheit zur Stadtentwicklung. Aber auch eine einmalige Gelegenheit für die Au? Die Skepsis im Viertel den Plänen gegenüber war von Anfang an greifbar. Die Nockherberg-Gaststätte als Traditionslokal, die Paulaner Brauerei als Arbeitgeber: Die Nachbarn identifizieren sich stark mit diesem Ort. Viele fürchteten um die Identität ihres Stadtteils. Auf diese Skepsis haben die Landeshauptstadt und die Bayerische Hausbau als Investorin mit zweierlei reagiert: mit Transparenz und mit Beteiligung – und zwar in einem Ausmaß, das es in München bei einem Bauvorhaben so noch nicht gegeben hatte.