Für das gesamte Vorhaben stand die Projektleitung von Anfang an in Kontakt mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege und stimmte sich bezüglich jedes noch so kleinen Details ab. Mitte Mai wurden beispielsweise die Figuren, die das Dach an der Ecke Pranner- und Kardinal-Faulhaber-Straße zierten, auf Anraten des Denkmalschutzes vom beauftragten Steinmetz abgenommen und für die Bauzeit eingelagert, damit an ihnen keinerlei Schäden durch Erschütterungen entstehen können. Die Verzierungen an den Dachbereichen werden dagegen nicht gesondert geschützt. Sie sollen laut Schwabenbauer sogar bewusst der natürlichen Witterung ausgesetzt werden, damit sie sich nach drei Jahren Bauzeit nicht vom Gesamtgebäude abheben. Zudem komme eine Folienverkleidung schon allein aufgrund der am Dach wirkenden Windlasten nicht in Frage.
Bereiche des Gebäudes werden voraussichtlich mit einem provisorischen Dach geschützt, ähnlich wie bei einer Ausgrabungsstätte. Im Inneren der Gebäude sind die denkmalgeschützten Bereiche, wie der Preysing-Saal, die Treppenaufgänge und das Vestibül in der Kardinal-Faulhaber-Straße, das später als Eingangsbereich des Hotels dienen wird, aus Schutzgründen bereits vermauert. Erst kurz vor der Eröffnung erfolgt dort mit abschließenden Renovierungsarbeiten der Feinschliff des Hotels. Unter Denkmalschutz steht auch die gläserne Gebäudebrücke im zweiten Stock, die von der Kardinal-Faulhaber-Straße zum Salvatorplatz 3 führt. Auch dieser Übergang wird aufgewertet und in das zukünftige Konzept integriert.
Ein Highlight dieses Projektes wird auch das gastronomische Konzept, das unterscheidet sich deutlich von dem anderer Luxushotels. Pollman sagt: „Privat würde man wahrscheinlich nie einfach ein Fünf-Sterne-Hotel besuchen, um mittags essen zu gehen oder beispielsweise dienstagabends in eine Bar zu gehen. Da sei meist die Hemmschwelle zu hoch. Aber Rosewood würde es schaffen, diese Bereiche durch separate Zugänge von außen auch für die Bewohner der Stadt und nicht nur für die Hotelgäste zu öffnen und als lebendigen Treffpunkt zu etablieren." Auf die Frage, auf was sie sich freuen, wenn das alles, was nun in den nächsten vier Jahren vor ihnen liegt, geschafft ist, antworten alle drei, als hätten sie sich zuvor abgesprochen: auf den ersten Drink an der Bar.
Aber bis dahin ist noch einiges zu tun, muss noch viel geplant, durchdacht, koordiniert, besprochen und schließlich auch gebaut werden. „Bei diesem Projekt kommt alles zusammen“, sagt Pollmann und schaut auf den Wasserfall aus Betonbrocken, den der Longfrontbagger gerade weggebrochen hat. „Neubau und historische, schützenswerte Bausubstanz, die Aufgabe, eine neue internationale Hotelmarke in Deutschland zu etablieren, und die Herausforderungen durch die Innenstadtlage. Ich glaube, auf all das kann man sich in der Summe nie ganz vorbereiten und so lernen auch wir bei diesem Projekt jeden Tag dazu.“