Eigentlich ist bei diesem Aufzug alles wie immer: eine Kabine mit Knöpfen, langsam öffnende Türen. In Wahrheit ist hier aber nichts wie sonst. Dieser Lastenaufzug auf der Hinterseite des Joseph Pschorr Hauses in der Münchner Altstadt ist riesig: Er ist gemacht für LKW. „Weil die Anlieferung für das Gewerbeobjekt in den engen Straßen schwierig wäre“, sagt Volker Reichl, „haben wir einen Aufzug installiert, der die Lastwagen ins vierte Untergeschoss bringt.“ Reichl, der die Abteilung Qualitätssicherung bei der Bayerischen Hausbau leitet, hat selbst an dem Projekt mitgearbeitet, etwa den komplexen Seilhydraulikantrieb mit entwickelt, der nur die halbe Antriebsleistung eines konventionellen Aufzugs benötigt. Einen solchen Aufzug gab es damals noch nicht und vielleicht bis heute auch kein zweites Mal.
Volker Reichl freut sich über diese außergewöhnliche Innovation. Mit Problemen – und deren Lösung – hat er täglich zu tun: Der Leiter der Abteilung Qualitätssicherung und seine Mitarbeiter sind bei der Mitarbeit an den Projekten der Bayerischen Hausbau immer auf der Suche nach dem „optimalen Ergebnis“, wie Reichl sagt. Sie schauen mit einem anderen Blick auf die Projekte, als es der zuständige Projektmanager macht. „Ein Großteil unserer Tätigkeit ist Kommunikation, im Wesentlichen geht es darum, Themen zu hinterfragen. Einfach den gesunden Menschenverstand einzuschalten, über den Tellerrand zu schauen.“ Bautechnische Detektivarbeit, könnte man sagen. Und ein bisschen Erfindergeist kann auch nicht schaden.