Wechselspiel der Kontraste: Kunst am Bau im PRANNER

Direkt neben dem Palais Neuhaus-Preysing, Heimat des Hotels „Rosewood Munich“, befindet sich das PRANNER: ein Geschäftshaus, das die Bayerische Hausbau nach einem Entwurf der Schweizer Architekten Diener und Diener realisierte. Das sechsgeschossige Gebäudekarree in der Prannerstraße 4 überführt das traditionelle Münchner Stadtpalais in die Gegenwart und lehnt sich an die Struktur und Symmetrie der benachbarten Fassaden an. Seine hochwertige Natursteinfassade mit unterschiedlich stark ausgeprägten Vorsprüngen gibt der Außenhülle Tiefe, leicht nach innen geneigte Blechdächer fügen sich harmonisch in die historisch gewachsene Dachlandschaft ein.

Kleinod im Innenhof

Die 10.900 Quadratmeter Fläche gruppieren sich um einen Innenhof. Hier befindet sich ein verstecktes Kleinod, das die Bayerischen Hausbau speziell für diesen Ort entwerfen ließ: Rund um einen bepflanzten Metalltrog schmiegen sich 96 Elemente aus Eichenholz und wachsen an den beiden Enden zu Sitzflächen und Rückenlehnen an. Die organisch geschwungene Sitzskulptur schwebt leicht über dem Boden, denn die einzelnen Module mit einer Gesamtlänge von 22 Metern sind an der inneren Metallstruktur aufgehängt.

Knapp neun Kubikmeter Eichenholz verarbeiteten Vanessa Cognard und Nadine Elda Rosani vom Atelier Rosani Cognard für den Hybrid aus Pflanzentrog und Sitzmöbel. Fertiggestellt wurde der „in die Länge gezogene und leicht gedrehte Donut“, so die Beschreibung der Künstlerinnen, direkt im Innenhof des PRANNER. Dafür musste zunächst der mächtige, 2,5 Tonnen schwere Eisenkern in den Innenhof gebracht werden. Doch die Durchgänge waren zu schmal, um die wuchtige Konstruktion ebenerdig zu transportieren. So musste sie ein Kran an ihren Platz hieven. Danach wurden die knapp 100 Module, die ihrerseits aus mehr als 3.000 einzeln zugeschnittenen und verbundenen Holzstücken bestehen, um die Konstruktion arrangiert.

Organische Skulptur

Um die Sitzskulptur in ihre endgültige Form zu bringen, war eine Menge Feinarbeit vor Ort nötig. Über sechs Wochen lang arbeitete Nadine Elda Rosani und Vanessa Cognard daran, dem Außenmöbel seine endgültige Gestalt zu geben. „Wir mussten die Module so aufhängen, dass sich das Gewicht der Sitzenden gleichmäßig verteilt und in den Boden geleitet wird“, erklärt Vanessa Cognard. „Zudem mussten wir die Holzteile so gestalten, dass das Wasser bei Regen oder Schnee abfließt und nicht auf der Oberfläche stehen bleibt.“

Eben jenes Wasser von oben war es auch, das die abschließenden Arbeiten so mühevoll machte. „Wir haben teils bei strömendem Regen in einem Zelt im Innenhof gearbeitet; einmal war er so stark, dass sein Dach durch die Wassermassen einbrach“, berichtet Cognard.

Mit ihrer organischen Formgebung stellt die Sitzskulptur einen Gegenpol zu der rasterhaften Fassade des Innenhofs dar und auch das Holz kontrastiert zu der umgebenden Architektur aus Stein, Glas und Metall. So ist ein spannendes Wechselspiel der Formen und Materialien entstanden – ganz im Sinne der Bayerischen Hausbau, die nicht nur mit hochwertiger Architektur zur Stadtkultur beitragen will, sondern auch mit künstlerischen Positionen.

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Oliver Gruß
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