Einen Hauch von Stolz kann man dem Gesicht von Konrad Bucher gerade nicht absprechen. „Hier habe ich letzte Woche einen Schwalbenschwanz entdeckt“, sagt er und blickt auf den Grünstreifen voller Wildblumen, der sich vor seinen Augen erstreckt. Der Schwalbenschwanz ist einer der größten Tagfalter Mitteleuropas, seine auffällige Färbung ist ein echter Hingucker. Das Tier ist zwar nicht mehr gefährdet, aber eher auf offenen Wiesen und Heiden im ländlichen Raum zu finden. Hier, inmitten klotziger Neubauten im Norden Schwabings, ist seine Ankunft dann doch so etwas wie ein kleines Wunder. Ein Wunder, das nicht auf Zufall beruht.
Ein hölzernes Gartentor trennt die Wildblumen vom eigentlichen Herzstücks dieses grünen Eilands am Ackermannbogen: der Gemeinschaftsgarten. Während Konrad Bucher (Foto oben) durch die Parzellen führt, versteht man ziemlich schnell, warum sich der Schwalbenschwanz hier so wohl fühlt. Links und rechts vom Weg breiten sich kleine Äcker aus, die vorgezogenen Pflanzen wurden bereits fast überall gesetzt und überlagern mit ihrem satten Grün die braune Erde. Hier und da knien Menschen in den Äckern und entfernen Unkraut. Dort werden noch Buschbohnen gesät, weiter hinten erntet eine Gruppe schon zufrieden den Rhabarber. Dazwischen allerlei Sträucher und kleine Bäume.