Um der Frage nachzugehen, was gelungener Städtebau ist, muss man vielleicht von hinten anfangen. „Ich freue mich schon, hier in ein paar Jahren auf der Parkbank zu sitzen und zu sehen, wie das Viertel lebt“, sagt Stefan Gries, einer von sieben Projektleitern der Bayerischen Hausbau am Nockherberg. Dann, wenn Mütter Kinderwägen durch den Park schieben und das Johlen von den Spielplätzen aus den Innenhöfen hallt, wird er einfach dasitzen und das Leben in dem neuen Quartier aufsaugen: „Es gibt nichts Schöneres für einen Projektleiter.“
3.500 Menschen werden auf das ehemalige Brauereigelände im Münchner Stadtteil Au-Haidhausen ziehen. Fertig ist etwa die Hälfte der 1.500 Wohnungen auf einer Fläche so groß wie 13 Fußballfelder, viele davon sind bereits bezogen. Dazu Büros, Kitas, Einkaufsläden und ein öffentlicher Park. Wo früher Bier gebraut und abgefüllt wurde und Laster durch die Straßen dröhnten, entsteht ein neues Stück München, dicht besiedelt, sozial durchmischt, mit einer Blockstruktur, wie man sie aus historischen Vierteln kennt. Das ganze Projekt gliedert sich in sechs einzelne Blöcke und zwei freistehende Kitas, verteilt auf Areale in der Oberen und der Unteren Au.